Abspannen in Franken, der Obstler bringt's

Wir beschlossen mal 3 Tage nach Franken zu fahren, dort suchten wir uns ein kleinen Ort aus und buchten in Kunreuth im "Gasthaus zum Schloss". Ein klein wenig feudal sollte es schon sein. Wer sind wir denn! Muß jetzt schon sagen, kein Fehler gemacht.

Aber der Reihe nach, denn wenn einer eine Reise .... dann kann er was erzählen oder halt auch schreiben.

Fahrt bis nach Forchheim ohne Vorkommnisse, dort wollten wir erstmal ein Edeka aufsuchen um die Vorräte zu horten.

Es muß dort sehr kalt gewesen sein, mir kam es eigentlich nicht so vor, aber die Damenwelt trug durchgehend Kopftuch. 

Parkplatz konnten wir in einem Parkhaus finden. Jetzt mein Problem, diese Menschen, diese Vielen, auch nicht mein Klientel,

also entschloss ich mich mit Tyler eine kleine Inspektionsrunde zu drehen. Ganz großer Fehler, so wie wir auf dem Gehweg ankamen begann ein Hindernislauf , das habe ich so noch nicht gesehen, ein Hundehaufen reihte sich an den Anderen, die Hecke stank nach Pisse und war mit allen möglichen Verpackungsmaterial bestückt, einfach widerlich. Da ich mit Hund war, schämte ich mich ganz kurz fremd und entschloss mich zurück zum Auto zu gehen. Das war gut so, in der Nähe unseres geliebten Gefährts lümmelten 2 Jugendliche rum, nennen wir sie mal Ali und Baba, als ich auftauchte, tauchten sie ab. Ich zündete mir zur Beruhigung einen Glimmstengel an und betrachtete die Lage. Dabei fühlte ich mich garnicht so richtig wohl. Plötzlich ein Hämmern und Dröhnen und ein großer Karren fuhr vor, die Leute nennen das glaube ich SUV. Hüben und drüben gingen die Türen auf, die Hottentotten Musik verstummte und mir kamen 2 südländisch aussehende Mädchen in Jogginghosen entgegen, die hatten nix anders zu tun als mich von oben bis unten zu mustern. Weiß nun auch nicht woran es lag, an meiner Bekleidung oder hätte ich mir eventuell eine Mütze aufsetzen sollen, ich passte ja nun nicht wirklich in dieses Milieu. Ich entschloss mich meine Gesichtszüge etwas zu verschärfen, ein Lach Smilie kam dabei bestimmt nicht raus. Es blieb den beiden Nummerngirls auch nix weiter übrig wie abzutreten. Bezahlen hätten se mich eh nicht können. Man muß mich auch mal verstehen, wenn ich mal aus Lindenau raus komme und dann in ein dieser Slums lande, da fühle ich mich wie in den amerikanischen Gangsterfilmen in der Bronx.

Dachte upps das war heiß. 50 m weiter brüllt so ein Typ ein altes Muttl an, was auch so gut 20 m weg stand, das doch eine Zigarette was Gutes ist und ne Büchse Bier dazu. Die Oma schrie irgendwas zurück, was ich nicht verstand, wischte sich dabei aber gekonnt die Geifer ab, die aus ihrer zahnlosen Gesichtsöffnung sprudelte. Ach war ich glücklich das hier auch deutsch gesprochen wurde. Der Büchsenmann erhielt dann eine Nachricht auf sein Handy und schrie, der Club hat gewonnen und das sei so wichtig.

Ich fragte weißt Du auch wie die Kleeblätter gespielt haben?

Keine Antwort, ich habe wohl das falsche Dialekt gehabt.

Er bestieg sein Fahrrad und schwankte davon. Ist auch schwer bergauf anzufahren.

Ines kam und ich meinte alles i.O. hier, nur nette Leute.

Wichtig noch ist zu erwähnen, das es Umweltfreundliche Kassenbons bei Edeka gab, hingen auch viele seit Monaten in der Hecke. 

 

Wenig später sind wir im Schlosshotel angekommen, ah stop, es hieß Hotel am Schloss.

Ein wunderbarer Gasthof den ich leider nie von Innen gesehen habe. Die Speisekarte war aber gut.

Die Zimmer bezogen und das war wirklich vom Feinsten. Direkt über dem Gasthof lag unser Domizil. Kommst rein, rechts Bad, links Küche., dazwischen ein langer Gang. Der führt zu noch einem Wohnzimmer und zwei Schlafgemächern.

Ich kann Euch sagen, wenn Du ne schwache Blase hast, Du läufst Dir einen Wolf oder nimmst ab. Also wunderbar. Fernseher auch mit Empfang nur beim Internet hat es geklemmt, die gute Frau hat sich zwar bemüht und noch ein Ruder eingebaut, aber scheinbar hat uns das Boot gefehlt, also keine Chance bisl Zeitung online zu lesen.

Das sind dann die Momente wo de Dich bisl von der Aussenwelt ausgegrenzt fühlst, kann ja passieren du fährst heim und der Russe steht auf der Goldenen Höhe. 

Es war nicht so, nur 2-3 Ballons sind rumgeflogen.

Aber fix mal paar Bilder von unserer Unterkunft.

Habe ich bei der Abreise noch schnell geschossen.

Hier die vom Profi.

 

Als Erstes haben wir die Gegend inspiziert , gegenüber befindet sich ein Schloß, dort hätte ich als Waldheger anfangen können und Ines als Küchenmamsell. Hatte ein Gespräch mit dem Schloßherren, der meinte ich sollte mir mal die Unterkunft anschauen, bisl was am Dach gibt es noch auszubessern, dann geht das schon.

Wir lehnten dankend ab. Fließend Wasser vorhanden, aber keine Wanne.

Was passierte noch so? Dieser eine Pechtag den es immer mal so in einer normalen Woche gibt.  Wir hatten einen Tag bei einer netten Familie geplant, eine Familie der ich langsam etwas näher kommen möchte.

Also schick gemacht, aber wie es so ist, wenn es darum geht die Schuhe anzuziehen, setzt man sich im hohen Alter doch das ein oder andere Mal nieder, so kam es das ich beim vorbeugen nicht das sonstige Knacken der Bandscheiben hörte, sondern ein eigenartiges Tssssssssssssssssss, dabei verspürte ich ein heißes Brennen auf Höhe der rechten Hosentasche. Na Klasse, das Pfefferspray hatte sich eingeklemmt gefühlt und mal abgespritzt, hat so gefallen, das die halbe Dose leer war. Ich sah es positiv, stell Dir vor Du hast ein Springmesser was sich öffnet oder die Pistole in der Tasche, also alles gut. Der Hund verzog etwas die Schnauze und ich auch.

Schnell etwas mit Wasser gereinigt, dabei geweint. 

Da ich die Schuhe nochmal ausziehen mußte, zwecks Säuberung der Beinkleidung, durfte ich dann nochmal zum Akt schreiten.

Diesmal machte ich es vor der Haustür, legte dabei einen wichtigen Gegenstand der sich in meiner Jackentasche befand ab.

Ja und es ging wunderbar, nur das übliche Knacken war zu hören.

Wir wollten erstmal 2 km mit den Hund laufen, das er seine Notdurft vollführen konnte. Wir waren den Kirchberg hoch und ich meinte warum spricht denn das Handy nicht mit mir, wir haben doch den km rum, wo es anfangen muß mir Bescheid zu sagen. Oh Gott, das liegt noch auf dem Stuhl vorm Haus, an der Straße. Klasse, eine Drehung gemacht, los gerannt, dabei gezerrt, Handy lag noch da. Neuen Weltrekord über 1000 m geschafft, nicht gültig keine Zeitmessung.

Trotzdem wurde es ein wunderschöner Tag.

Wir umliefen einen Teich am Dechsendorfer Weihergebiet, dort bestaunte ich die Baukunst der Spielplatzbauer, früher rutschten wir auf dem Hintern die Rutsche runter, jetzt wird das Mittelteil eingespart und es geht nur noch auf 2 Stangen. 

 

 

und kreativ und schlau sind se dort. Sex nur mit Zahlen. Ja und mit David. 

Da dieser Tag aber ein ganz besonderer privater Tag war. Schließen wir den auch hier ab und kommen zu unseren Hofladen und Brennereitag

Immer ein Höhepunkt unserer Touren ist der Besuch von einheimischen Manufakturen u.ä. 

Es hat sich wieder gelohnt. Es wurde reichlich Fleisch, Wurst, Gemüse, Obst eingekauft. 

Nun brauchten wir auch etwas zum geniesen. Ines hatte mehrere Edelbrennereien auf dem Plan. Bei der Ersten waren Bauarbeiten im Gange. Die Zweite fanden wir erst im zweiten Versuch und es sollte auch der Letzte bleiben.

Eh wir die richtige Einfahrt hatten, Katastrophe, wenn man schon gefunden hatte und auf dem Hof nicht noch 10 m weiterfährt, dann hätten wir den Hinweis gesehen, mit Telefonnummer, mehr ist das nicht.

Angerufen, dann kam der nette Herr der mir die Obstler kredenzte.

Wir begannen ganz langsam, mit einen ganz Normalen aus Apfel und Birne, das Glas war gut gefüllt. Ihr werdet mir es nicht glauben, es schmeckte. Ich meinte, ja solchen kenn ich schon. Er schenkte einen Birnenbrand ein, wunderbar, feine Sache. Nun noch einen Apfelbrand, das Glas wurde voller gemacht, störte mich nicht, trink ich ja in der Kneipe auch keine Halben. Ja meinte ich, werde ich wohl auch ne Flasche kaufen. Mir gefiel der alte Mann mit seiner Gastfreundlichkeit. Ich meinte auch er brauch nun nicht das Glas jedes mal auszuwaschen. Er sagte er hat noch was ganz besonderes für mich und sagte hier habe ich "Renes Kloden" Ich meinte uiiii, das klingt ja, naja. Er sagte das wäre ne Edelpflaume, und ich dachte schon es sind vom Rene , na ihr wisst schon was. Also auch rein so ein Schluck und jetzt wußte ich nicht, war es der der gegriffen hat oder die vorher. Nochmal sicherheitshalber gekostet und dann haben wir paar Liter mitgenommen. Wobei ich sagen muß, das es ziemlich preiswert war. 1 Liter Apfel 10 € , gut von Renekloden, war schon 12 € auf 0.7l aber das hat ja auch was menschliches. Ja und verkostet habe ich ja auch so 6,7 Doppelte.

Hier die Webseite.

Ja und das wars dann auch schon. 3 Tage wunderbar abgeschalten.

Heimweg angetreten, der Russe stand nicht auf der Goldenen Höhe.

Lindenau war auch noch in deutscher Hand und der Psychopathin geht es auch noch gut, die Werbung hat ihren Weg auf unser Grundstück gefunden.

Ich liebe es. 

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