Ausgesetzt am Hartmannsdorfer Forst

Meine Chauffeurin oder meine bessere Hälfte, setzte mich unterhalb der S282 aus, in der Hoffnung das ich wieder Heim finde, hatte ich doch den Hund mit. Sie wartete bis ich auf der Salzstrasse war, hatte sie doch bedenken das ich den Hang zur Straße hoch kraxel und dort von einen Auto getroffen werde.

Es war das ideale Wanderwetter, der Regen empfing mich an den Füssen, der Haltepunkt war so günstig ausgewählt, warum schaue ich aber auch beim Aussteigen gen Himmel, die Tropfen bekommt man doch zeitig genug mit und das Wetter ändert sich deshalb auch nicht. Schlimm war das nicht, bei 2 paar Socken teilt sich die Feuchtigkeit auf.

Ich verabschiedete mich noch von meinem Schatz und los ging die geplante Kreuz und Quer Tour. Schnell unter der Brücke durchgerannt, habe ja Platzangst, da müssen solche Hindernisse schnell bewältigt werden, obwohl Tunnel hätte dramatischer geklungen. Vor mir lag jetzt links die Saupersdorfer Straße und gerade aus, die Salzstrasse. Entschieden wurde sich fürs Salz, sonst wäre ich zu schnell wieder daheim.

Paar Meter gelaufen, da ich die Salzstrasse schon paarmal abgeklappert habe ging es rechts ab, den "krummen Weg".

Natürlich liegt überall das beste Feuerholz, das sind meine Gedanken wenn ich diese Stapel sehe. Manchmal denke ich dann aber auch an unseren Gesundheitsminister und frage mich was er denn so an Holz für die Gesundheit verbraucht. Wo wir Zahnstocher nehmen, brauch der gute Mann doch Schachlikstäbchen. Lassen wir das, aber ich mach mir halt so Gedanken über meine Führungspersönlichkeiten. 

Auch der krumme Weg fraß seine Meter, nun kam ich an den Abzweig "Langer Flügel" der führt bekanntlich am großen Hirschenstein vorbei, die höchste Erhebung des Landkreises Zwickau. 

Hier sagte ich mir, nix gibts, das Teil wird umlaufen. 

Es wären auch nur noch 3,7 km bis zur Waldschänke, also das passte dann garnicht in meine Trainingseinheit, man will ja immer das Höchste erreichen, ausser bei den Bergen und Hirschensteinen. 

Jetzt ging es auch mal Stückchen bergab, der Wind peitschte mir die Tropfen in mein edles Antlitz. Just in diesem Moment kam eine Meldung von meiner unteren Region, der halbe Liter Kaffee und die Tasse Zitrone verlangten die Verbrüderung mit dem Niederschlag außerhalb der Hose.

Nun schnell einen breiten Baum gesucht, Heinz aus dem Wind gedreht, man weiß ja das dann der Strahl den Weg unterhalb des Hosenstalls  zum Hosenbein sucht. Auch diese Aufgabe wurde bewältigt. 

Nun bemerkte ich in den nächsten Momenten ein Kribbeln in den vordersten Teil meines Gliedes, uiiiiii hatte ich mir einen Windtripper eingehandelt ? Gott Sei Dank gab sich das dann nach den 5 mal ablassen.

Nun waren wir beim kurzen Flügel, links abgebogen und weiter die Natur in vollen Zügen genossen. 

Hier hatte ich echt überlegt die Wanderung etwas zu verlängern, Hartmannsdorf anpeilen, aber leider ist unser Hund nun auch schon etwas Älter und hat da sein Zipperlein, eh ich ne dann wieder auf den letzten Kilometern tragen muß, entschied ich mich für die 8 km Einheit.

Der Regen hatte nachgelassen, ich war ja auch schon durch, das kommt wenn man wetterfeste Hosen anzieht und sich auf diese kapitalistische Werbung verlässt, kann natürlich auch sein, das das Kribbeln Wasser schneiden war. 

Ich fühlte mich im Grunde genommen Sau wohl, ein Schluck aus der Flasche, dem Hund sein Leckerli und alles lief wie am Schnürchen,

grade machte ich mir Gedanken das ich dieses Jahr keine Wildsau gesehen habe, bis auf meinem Teller, das auch Fuchs und Hase wenig unsere Wege kreuzte. Da sprang doch ein Reh ca. 10 m vor uns aus den Busch und verschwand auf der anderen Seite im Dickicht. Tyler schaute mich wie immer verdutzt an, ich erklärte ihm das es keine Hündin war und er Reaktion hat, die es nicht mehr lohnt hinterher zusetzen. Er bekam ein Stück Wiener aus meiner Hosentasche, fühlte sich dann so leer an.

Nun entdeckte Hundi am Wegesrand eine Skulptur, die man in der modernen Kunst wohl als Dackel mit Hut einordnen kann. 

Scheint ihm nicht gefallen zu haben, er brauchte nur das Bein zu heben,

zeigte was er davon hält.

Auf dem Bild seht ihr nun den nächsten Querschlag den ich benutzte, dieser führte zum langen Flügel, Fürstenweg und wieder kurzen Flügel. 

Viel Laub, viel Nass und viel Glatt. Jetzt ein Tipp von MIR, springe nicht über eine kleine Wasserpfütze, dort wo Du aufkommst, könnte es bei feuchter Bodenbeschaffenheit rutschig sein. Ich kam auf der anderen Seite an, eigenartiger Weise rutschte ich mit dem rechten Fuß ca 30 cm, was aber der linke Fuß mit meinem Bein dann ein Meter vor meinem Anderen macht, ist mir jetzt noch ein Rätsel, wobei mein Kopf tiefer war, so das ich das Schauspiel des auspendelns verfolgen konnte. 

Ich dachte, lustig, ein Anderer hätte sich was gebrochen. Obwohl auf der Stelle die den Fall abfangen durfte, hatte ich schon blaue Flecke. Man läuft ja nicht nur einmal.

Alles andere war i.O. Die Schlammstelle hatte ich ja überflogen, weich gelandet, nass war ich auch schon satt. Weiter gings.

In diesem Moment wo ich schreibe, ergreift mich ein Krampf in meinen Oberschenkel, habe mich wohl nicht richtig warm gemacht oder nicht richtig getrunken. Nun muß ich den Rest in Schnelldurchgang und Bild erledigen. 

Langer Flügel ging es weiter bis zur alten Bärenwalder. Dort 2 Querschläge genutzt und über 3 Häuser wieder daheim gesund (bis jetzt) angekommen. 

Ines gemeldet das der Hund wieder Heil  am Ofen liegt. 

Ich schrei vor Krampf den Monitor an und versuche es mit Pferdefett und Selters, sollte das die nächsten 5 min. nicht helfen, stelle ich auf Gin um.

Im Stehen zu schreiben ist wirklich ne Kunst zu mal jetzt die Bandscheiben mir sagen, das das nicht die beste Stellung ist. 

Na dann lasst es Euch gut gehen.

Gesundes neues Jahr und Fickt Corona. 

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