Tortur im Hartmannsdorfer Forst

Es folgt eine Kurzbeschreibung in Bild und Wort über eine ganz normale kleine 20 km Wanderrunde durch den Hartmannsdorfer Forst.

Alles begann wie immer wenn ich Alleine den Wald beglücken will.

9.15 Uhr an der Bärenwalder-Straße beginne ich mein Aufwärmprogramm. Die Profis sagen Yoga dazu.Während ich meinen athletischen Körper das Gefühl gebe aus Gummi zu sein,gesellt sich ein Herr in weißer Jacke zu mir,ich dachte huch,habe ich eventuell die falsche Kleidung an. KEIN kurzer Handschlag, nur ein schneller Plan die "Tour" gemeinsam zu genießen. Es war ja kein geringerer wie der Herr der Wälder und Wiesen, unser "Haamit Freind" , na ich dachte dann wollen wir mal etwas Heimatkunde über uns ergehen lassen.

Da wir uns erst einmal kurz getroffen hatten,ging die Eingewöhnungsphase recht schnell. Ich bin ja auch leicht zu verstehen. 

Los gings die Bärenwalderstrasse runter, dann den ersten Flügel rein,der führt na wohin wohl, auf dem Lichtenauer Flügel, an der Wettiner Kreuzung angekommen, der erste Kulturschock, auf meiner Lieblingsstrecke 2 Jahre lang einen Stein übersehen oder dieser wurde nie von Gras oder Schnee beräumt, will ja auch niemand was unterstellen. Ich las immer nur das Schild.Da mich mein Wegbegleiter drauf aufmerksam machen mußte, könnte ich diesen eventuell doch nicht so richtig beachtet haben!

Hat aber auch nicht die Größe die mich mit meinen Guckerle fürs Feine ansprechen.

Weiter gings über die Straße und Richtung Jahnsgrün, ich bekam gelernt das es hier in einem Haus was RECHTS des Weges lag, den besten Honig gibt.

Nicht viel später kam der Kräuterpfad, kann zwar gut Kochen, aber wenn ich das Zeugs dazu noch selber pflücken müßte, da würde ich schon Bucklig sein.Drum werden die Kräuterweiber in Filmen auch immer so dargestellt. Nun kamen rechter Hand 2 Hütten. An einer war mein Hund verewigt, also wenn das Bild nicht passt, das Bein hat er dort schon mal gehoben.

Die Zweite war dann wohl Jahnsgrün, weiß aber nicht ob es dort noch mehr Häuser oder gar Einwohner gibt.

Oberhartmannsdorfer Rundweg wurde mir angezeigt, auch so ein Pfad wo ich mich oft drauf bewegte und diesen gesucht habe, na da muß dann der Wegewart die Schilder wohl falsch justiert haben. Eventuell da mal einen richtigen Helm drauf und keinen Eimer mit dem man Grüne Wasser holen schickt.

Ich glaube ab hier sind wir Richtung Kirchsteig, egal auf alle Fälle waren wir wieder da wo ich auch schon mal den Hirtsberg gesucht habe, wie kann es anders sein, nah dran gewesen und knapp vorbei. Hier in der Nähe waren wohl auch der Heiligbrunnen, so ich das nicht verwechsle.

Nun hatte ich auch den Hirtsberg bezwungen, den Schneeberg nebenbei am selben Tag auch gesichtet.

Mein Kumpan erklärte mir was die Steinwalle auf sich hatten, wie der Bergmann damals das Gestein nach unten transportierte. Da kann man heute noch den Hut ziehen vor den alten Knappen, das war noch ein Knochen-Job, da können sich die Prinzessinnen der heutigen Generation ne Scheibe abschneiden. 

Die Lagerung des Gesteins

So steil mußte es bergab gefahren werden.Hier seht ihr noch eine Sitzecke wo die Bergleute sich dann doch ab und an eine Pause gönnen mussten!

Für mich als Bergmann sehr eindrucksvoll.

Weiter ging es zur Soldatenwäsche. Hier machten die NVA Soldaten und später die Spasseinheiten der Bundeswehr  ihre Trainingseinheiten, also so ähnlich wie ich bei der Wismut die GST Ausbildung. Bisl Zeltlager auf der Wiese, im Bach etwas Körperpflege und so entstanden auch die Lieder "Lustig ist das Soldatenleben" oder hieß es "Zigeunerleben" ? Egal.

Dann kamen wir zum Kommandantenfelsen, hier mal paar Schriften im Bild festgehalten. Ihr wisst, nur "Narrenhände beschmieren Felswände" .

Einen Blick auf den wunderschönen Wolfsbach durften wir auch werfen.Im Hintergrund der Wolfsfelsen, das ist dort wo ich das Bergsteigen erfunden habe. Leute das Stück ist dort so herrlich zu geniesen, Natur pur.

Ich denke mal das war die Hälfte der Strecke,das Aufwärmprogramm. Ab jetzt kamen die Leckerlis. Der Schurichtweg wurde begangen, ich wollte ja mal paar solche sehenswerte Schwedensteine sehen, weiß garnicht ob die so heißen, ich nenn die mal so, ich darf das. Bin ich sonst auch immer dran vorbei gestürzt. 

Steine begutachtet,einen Blick auf Hartmannsdorf geworfen, ja und die Kaue mit der Hexe musste auch aufs Bild. Ist ja bald Hexenaustreibung,hoffen wir das da dieses Jahr Berlin nicht vergessen wird!

Jetzt weiß ich nicht wann diese wunderbare,von Gott für mich geschaffene Abkürzung kam. Der Kamerad Bundschuh Haamitfreind meinte wir könnten 2 km abkürzen ,wenn wir hier gleich mal rauf machen, naja als 60 Jähriger lässt Dich ja nicht gern von so einem Jungspund alt machen, na klar kein Ding das bisl Berg hoch,lol,ich wußte nicht wirklich was ca. 500 m 45 Grad hochwärts zu laufen bedeutet , ab jetzt sind für mich die Salzstrasse,der lange Flügel und der Fürstenweg Spasseinheiten , Du steigst mit dem Kinn den Waldboden berührend diesen Anstieg rauf, immer wenn Du den Blick hebst, knirscht das Genick, weil auch der Halswirbel nicht so gelenkig ist, was Du dann siehst, weiter nur Waldboden. Dachte so für mich hin, na prima das wäre doch so eine richtige Einheit für Monchi und den Jungs des SVL. Das gab mir Kraft, ich dachte an Fußball und gab meinem Körper den Befehl zum Überleben. Was soll ich sagen, ich bin ein Held. Oben angekommen, leichte Lockerungsübungen gemacht, das Hemd ausgerungen , ein kurzer Blick in den Augen meines Mitstreiters sagten mir, das dieser auch dies nicht täglich macht. Nun hatten wir die Königsetappe der Bergtour überstanden.

Es kam eine ziemlich freiliegende Fläche. Hier erzählte mir mein Volkslehrer, das da der Stutenstall war und daneben der Alte Keller, na neu sah der wirklich nicht aus. Muß wohl auch ne Kneipe gewesen sein. Gab da wohl auch ne Sage wonach ne Maid nie Einen zum Tanz abbekommen hat,bis eines Abends sich doch mal ein Bursche ihr erbarmte, er hat sie heim geschafft und da sie wohl nicht mehr wie bisl Petting zugelassen hat, hat er sie umgelegt, weil es soll der Teufel gewesen sein. Na jetzt übernehmen das Andere.

Fläche auf der der Stutenstall stand.

Die Ruinen des Alten Kellers.

Nun fix machen,ich wollte schnell nach hause. Vorbei ging es noch an einen Abwasserbecken der Wismut, dann zum langen Flügel, am Hirschenstein vorbei, links ab auf die Salzstraße, Grenzweg, Bärensteiner Straße ab zu hause.Rund 20 km Körperertüchtigung und Lehrpfad. Danke an Haamit Freind. Schön wars,auch wenn ich bisl senil bin, was bleibt immer hängen und ist doch auch schön wenn man was vergisst, dann kann man das bei der nächsten Wanderung neu entdecken, aber den Anstieg vergesse ich nie.

Nun auch ich zum Abschluß noch paar kurze Worte , ist ja jetzt so modern.

Wenn ihr so blöd seid und Euch in der Stadt die Bänke wegnehmen lasst,dann ist das Eure Sache, aber Benimm im Wald ist oberste Pflicht, dort braucht ihr keine Bänke zu zerstören, Euern  Fastfood Müll zu entsorgen, Flaschen entleeren und es dann nicht mehr schaffen diese mit Heim zu nehmen, geht gar nicht. Mit Musik brauch Euch auch keine (Wild)Sau im Walde.

 

In diesem Sinne

Frohe Ostern

der Herr der Berge ;-)