Restaurant Berggaststätte Gleesberg

Es begann alles damit,das mir eines Tages ein Brief der Stadt Schneeberg ins Haus flatterte,ich dachte kann nichts Gutes sein.

Zu meinem Erstaunen eine Anerkennung zu meiner langjährigen Tätigkeit im Ehrenamt,

nach 40 Jahren,da erschrickt man richtig,als dann noch der Gutschein zu 100 € für die Gleesberggaststätte zum Vorschein kam,dachte ich versteckte Kamera,gezeichnet vom Ingo als Bürgermeister und das persönlich,erst recht ein Fake,zum Fenster gerannt,rausgeschaut,niemand zu sehen,in meiner Kellerwohnung wäre ja ins Fenster filmen was leichtes. Stop, gehoben heißt das Souterrain.

Also wurde gleich mal der 15.12. festgenagelt. Das ich die Leber nicht überstrapaziere wurde das Töchterlein eingeladen,die grade mal wieder in der "Bunten Republik" verweilte.

Der Tag kam und es war ,sagen wir mal vorsichtig ausgedrückt,Sauwetter.So ist das wenn Greta ihre Colabüchsen in Muttis SUV  nicht wegräumt . Das nächste Leiden,es war der Tag des Jogginghosenverbots,ich mußte mich in richtigen Hosen reinzwängen,solche mit Hosenstall und weil ich ja nicht der Dickste bin,mit Gürtel.Dachte so,man oh manne,wie Irre muß die alte Frau sein,die das ganze Jahr im Hosenanzug rumrennt ,da kann man dann so manches verstehen. 

Los gings,Ines durfte wie immer fahren,ich zwängte mich wie immer auf die Beifahrerseite. Nach 5 min. sitzen merkte ich schon wie ungewohnt es in Schritt war,die Sachen verteilten sich nicht so richtig,manche Falte lag nun falsch (von der Hose) Nun verstand ich auch den Jogi Löw seine Taschenspiele,dachte ja früher immer ,er hat sich was weggeholt.

Ja auch daran gewöhnte ich mich.

Töchterlein abgeholt und ab ging es Richtung Zielgaststätte.

Die Anfahrt sehr beschwerlich,eventuell hätte ich vor Beginn der Bergwertung aussteigen sollen. Diese Absätze auf dem befahrbaren Weg ließen mich regelmäßig mit den Kopf den Autohimmel küssen,beim Abgang klatschten meine Bandscheiben Beifall,das so ca. gefühlte 1000 mal,das obwohl Ines sehr behutsam mit unserem Auto umging.

Angekommen auf dem Plateau,dachte ich beim Aussteigen,nach meiner OP an den oben genannten Teilen,fühlte ich mich hinten auch nicht schlechter,beim Auftreten des "festen" Bodens war aber alles vergessen,der Schuh hatte sich etwas mit Wasser gefüllt und zeigte das die Nerven zum Fuß noch funktionierten. Nun bewältigten wir noch die letzten 30 m zum Eingang des Restaurants,keiner konnte dabei erkennen das die Nässe meiner Kleidung nicht vom Regen kam,sondern die Anstrengung der kurzen Steigung nach der Tortour der Anfahrt schuldeten.

Nun zum angenehmen Teil.Erfreut das Ziel geschafft zu haben,betraten wir lächelnd die Gaststätte.Ich war der Führer unserer kleinen Gruppe und durfte so als Erster diesen wunderschönen Kultort betreten. 2 hübsche Weibsbilder hinter den Tresen ließen den so schon hellen Raum nochmals erstrahlen.Sehr freundliche Begrüßung und wir fühlten uns sofort heimisch.Wir bekamen verschiedene Plätze angeboten,da wir die Ersten waren,hatten wir große Auswahl.Ich war für einen Fensterplatz in der Nähe der Tür und der Theke,dachte dabei zu allererst an die Bedienung,dann an meine Angst in geschlossenen (Gast)Räumen. Dachte da aber nicht an meine 2 "Anhängsel" ,also noch mal 20 m zu Fuß zum Kachelofen,der da in der Wand eingemauert war. Na bei gefühlten 30 Grad im Freien,war es den Damen doch etwas kalt. Bedeutete das ich aus dem Schwitzen nicht raus kam.

Wir saßen noch nicht richtig und schon durften wir die Getränkebestellung aufgeben.Ich nahm eine Karaffe Wein,hier improvisierten wir etwas ,es gab ein Gefäß wo die mir passende Menge kredenzt wurde. 

Was meine Begleitung trank,ist mir entfallen,es war kein Wein.

Die Speisekarte war für mich so richtig "urst". Fühlte mich so richtig in alten Zeiten versetzt,man glaubt es kaum,deutsche Gerichte,so wie es für mich sein sollte.Essen wie bei "Muttern und Ommmmma".

Die unten stehende Speisekarte wurde außerhalb in einer Raucherpause fotografiert. Die schlechte (Bild)Qualität lag dann wohl nicht an der zu dieser Zeit eingenommenen Getränke,sondern an den Auswirkungen des Klimawandels.

Hier entschieden ich und meine Frau (Esel zuerst) sich für das Würzfleisch,

Melanie zog den Salatteller vor.

Die Vorspeise machte uns schon Spaß,ich erinnerte mich an DDR Zeiten als wir in Ratskeller dazu immer die Worcestersauce zum Ärger der dortigen Chefin mit Genuss leerten.Hier brauchte man dies nicht,hervorragend angerichtet,es war ein Gaumenschmaus.

Weiter ging es bei mir mit Kalbsrollbraten,Ines Steak mit Rahmchampignons,Mel nahm die Zunge.Hier wurde sie drauf hingewiesen das diese vom Schwein ist,ich kenne mich da jetzt nicht so aus,wie das mit der Zunge ist,leckt jede Zunge anders oder ? Möchte ich jetzt mal offen lassen,hätte natürlich auch sein können,das weltoffen wie ich bin,eine Muslimin als Tochter am Tisch habe. 

Der Hauptgang ließ nicht lang auf sich warten.Bei allen Dreien,üppig gefüllte Teller,bei Ines waren mehrere Steaks unter den Pilzen versteckt,Kartoffeln,sie meinte so gut hat sie und ich auch,diese nie hinbekommen,eventuell lag das ja an der Sorte.Ein perfektes Essen für meine Dame. Die Zunge ließ sich Meli munden,auch hier ein gelungener Schmaus. Mein Kalbsrollbraten,was soll ich schreiben,ein Opa mit dritten Zähnen,hätte diese rausnehmen können und den Braten auf den Gaumen zergehen lassen,hätte nicht so gut auf den Tisch ausgesehen,aber mit  einer Serviette drüber ginge das auch. Eine Explosion im Mund der alle Geschmacksnerven erreichte. Ja und glaubt mir,ich bin ein Gourmet,vergleiche mich da gern mit Tim Melzer und wenn es beim Arbeiten am Herd bei der Selbstanzündung ist. Also wer,wenn nicht ich,kann sich ein Urteil erlauben.

Satt waren wir nun. Jetzt ging es an die Nachspeisen,Mel nahm einen Käsekuchen,wir sagten früher dazu Quarktorte,diese war frisch und noch warm,Ines hatte wohl Eis und heiße Schokolade,ihr Gesichtsausdruck deutete drauf hin,das dies auch mundete.

Ich trank noch 4 Glenfiddich ,dieser war vollmundig,etwas nach Eichenholz schmeckend und leichter Geschmack nach Honig und Birne.Zum Abschluß noch einen Dripple Whisky auch dieser hob sich etwas ab,ein Fünfter der vorherigen Sorte hätte es auch getan.

Das war es zu unseren Ehrenamtsschmaus.

Was aber geschah rund um uns. Die Gaststätte füllte sich rasch.Hier muß man die Gaststättenbesatzung nur bewundern wie fließend und harmonisch Alles ablief. Ich hatte etwas bedenken an meine Nerven als Kinder die Gaststätte in Besitz nahmen,es wurde kurz etwas lauter und ich erinnerte mich an meine Kinderjahre als ich z.B. mit ca. 9 Jahre mit Opa einkehren war,da hieß es setz Dich auf Deinen Hintern,dann gab es eine Bockwurst eine Limo und wenn ich unruhig wurde einen Eierlikör in Waffelbecher.Bist Du durch die Gaststätte gerannt ,dann gab es einen Klaps auf den Hintern und Du wurdest vor die Tür geschickt.

Egal,aber dann kam das Überraschende,die Wirtin setzte sich ans Klavier,es wurden selbst gebastelte und bemalte Liederhefte ausgeteilt und man sang Weihnachtslieder und schon waren die Kleinen in ihrem Element,ich mußte paar Kullerle unterdrücken,bei diesen kleinen aber feinen Adventssingen.Ich versuchte mitzusingen,es ist aber was anders wie vor ca. 40 Jahren im Fanblock von Wismut Aue,also hielt ich mich etwas zurück,da ich die Stimme eines Peter Schreiers habe,wollte ich den Kindern auch nicht die Show stehlen.

Zum Ambiente. Eine wunderschöne Räumlichkeit,unserer Heimat angepasst.Dekoriert mit erzgebirgischer Volkskunst.

Eine Wohlfühloase  für Jedermann.

Ein Abstrich muß ich machen.Nach diesen kulinarischen Gelage mußte ich auch die Örtlichkeiten aufsuchen.Ein Glanz wie in einem königlichen Palast,selbst dort hätte man von den Fließen essen können,ABER die Temperatur war bestimmt etwas niedriger wie draußen,also ich zog es vor dort nicht ein kleines Niggerchen zu verrichten,ich weiß dies ist jetzt zweideutig,also nur das Geschäft gemacht,mich mit der vorhandenen Grapefruiteseife gereinigt,mein Antlitz im sauberen Spiegel bewundert,festgestellt das ich selbst nach geringen Mengen alkoholischen Getränkes noch in die Kategorie "Traummann" einzuordnen bin.Nun genug mich beweihräuchert,widmen wir uns der Abreise.

Diesmal bezahlten wir,hatten ja einen Gutschein. Dieser wurde fast aufgebraucht,es gab trotzdem einen kleinen Obolus für die nette Bedienung.Es gibt kein Attribut mit dem ich diese Herzlichkeit ausdrücken kann.Übrigens dachte die gute Frau das mein Herzblatt die Auszeichnung bekommen hat,warum kann ich mir wirklich nicht erklären,so war es auch nicht verwunderlich das ich keine Autogramme geben mußte. Wollte aber auch nicht meine Wichtigkeit für Schneeberg,Europa und die Welt erklären,es wäre dann doch etwas zu weit schweifend gewesen.

Ines bekam dann noch eine kleine Flasche Sekt,die ich aus Protest nicht trinken werde.Ich war davon ausgegangen das der Ingo noch einen SUV mit einen kleinen Präsentkorb für mich hinter der Gaststätte gestellt hat.

Nun zum Ende der Geschichte,empfehle Allen eine Einkehr in diese wunderschöne Berggaststätte,Ihr werdet es nicht bereuen!

Bergab wurde nochmal der feine Ausblick auf das "Gehäng" genossen.

Nein ,nicht was ihr denkt!

Ein wunderschöner 3.Advent. Ich liebe meine Heimat.

 

Danke.

 

PS.: Ich habe das jetzt 10 mal durchgelesen und immer wieder Fehler gefunden.Ich gebs auf,sonst bring ich es auswendig!